Galerie Glaswerk: ein Erfolg
Das Galerie Glaswerk Konzept schlägt ein. Von Anfang an die einzige
Galerie in Berlin(West), die ausschliesslich Glas zeigt, von Anfang an
überzeugt die Galerie mit einem interessanten Ausstellungsprogramm.
Trotzdem wird auch immer "Bezahlbares" angeboten: ein Konzept,
das auch von den Medien nicht unbeachtet bleibt.
Das Ausstellungsprogramm 1989 beginnt mit Walter Bahr, einem
Wertheimer Glasgestalter.
Anschliessend werden Arbeiten von Herbert
Böhm-Dores gezeigt.
Den krönenden Abschluss zum Jahresende bildet
das "Kunckel Memorial", eine Erinnerung an die Tatsache, dass die
Rezeptur des Goldrubinglases 1689 von dem Alchemisten Johann
Gottlieb Kunckel auf der Berliner Pfaueninsel entwickelt und dokumentiert
wurde.
Der direkte Berlinbezug sichert uns ein überwältigendes Echo in
der Presse und im Fernsehen.
Walter Bahr - Alte Kunst mit neuer Technik
Eine Ausstellung des Glasbläsers Walter Bahr
Jahrtausende alt ist die Technik des Glasblasens, der sich auch Walter Bahr aus Wertheim verschrieben hat. Siebzig seiner preisgekrönten Arbeiten sind jetzt in der Galerie Glaswerk ausgestellt. Zierliche, langstielige Gläserkreationen, auf die, von einem Grundton ausgehend, Silberfarbe oder auch buntes Glas aufgetragen werden, sind aus eine Spezialität des Kunsthandwerkers.
Seine Kunst besteht auch darin, auf die Röhre, die das Ausgangsmaterial bildet, Fäden aufzulegen und daraus Wellen zu kämmen, um schwungvolle, verschwimmende Effekte zu erzielen. Eine Vorliebe für Kobaltblau und Goldrubin ist hier nicht zu verhehlen. Aber auch schwarze Gläser und Vasen, gegen die sich in reizvollem Kontrast grüne, weiße oder gelbe Phantasielandschaften abheben, gehören zum Bahr-Repertoire. Gemeinsam ist ihnen ein dunkelgelber Punkt, der die Sonne symbolisiert.
Interessante Wirkungen ergeben sich aus Walter Bahrs Technik des Scherbenaufschmelzens. Ein Glasstück wird in einer anderen Farbe gewälzt und zu einer großen Kugel geblasen. Deren zerschlagene oder zerschnittene Teile werden einem anderen Objekt aufgeschmolzen. Beim Aufblasen zeichnen sich dann die Umrisse der Scherbe deutlich ab, die sich so als Variation in einer Grundfarbe einfügt. Bahr arbeitet mit dieser Technik vorwiegend bei Vasen, aber auch Briefbeschwerer erhalten damit eine wunderbare Tiefenwirkung.
Die Ausstellung in der Galerie Glaswerk, Kantstraße 138, Ecke Schlüterstraße in Charlottenburg, wird noch bis zum 31. August gezeigt; geöffnet ist Montags bis Freitags von 10 bis 18 Uhr, Sonnabends 10 bis 13 Uhr.
U.E.
Walter Bahr Pressemitteilung
Pressemitteilung der Galerie Glaswerk
Phantasie schafft Faszination - und wenn das dann auch noch mit dem geheimnisvollen Werkstoff Glas bei Temperaturen um 1000 Grad Celsius passiert, farben -und -formschöne Unikate entstehen, kommt der Betrachter aus dem Staunen nicht mehr raus.
Einer, der dieses Kunsthandwerk perfekt beherrscht, ist der 40 Jährige Walter Bahr aus Wertheim / Baden-Württemberg, der eine Kollektion seiner Werke ab 2.Juni 1989 in der "Galerie Glaswerk", Kantstraße 138, zeigt.
Walter Bahr war in der Glasbläser-Hochburg Wertheim aufgewachsen, absolvierte dort auch eine Lehre als Glasbläser (1963 -1967), besuchte die Glasfachschule (1973-1975) und machte sich 1978 als Glaskünstler selbsständig. Durch perfektes Können, unerschöpfliche Kreativität und grenzenlose Experimentierfreude hat Walter Bahr seither Objekte geschaffen, die ihm einen hervorragenden Platz unter den berühmtesten Glaskünstlern dieser Zeit einbrachte.
So gehört Walter Bahr auch mit zu jener Generation von Künstlern, die seit Mitte der sechziger Jahre die jahrtausend alte Glasbläserkunst als künstlerisches Medium unserer Zeit aufleben ließ. Denn durch die Mechanisierung der Glasproduktion Ende des letzten Jahrhunderts waren die von den Syrern um 3000 v.Christus Kunstglastechniken weitgehend in Vergessenheit geraten.
Walter Bahrs Werke sind Kompositionen in Form und Farbe. Sie zeichnen sich durch seinen besonderen Stil aus. Irisierende, zarte Farben der Gläser, Becher, Schalen, oder die Glasmontage, oft Tiefschwarz mit Blattgold oder weißen Phantasiemotiven reich geschmückt.
Walter Bahrs Schaffen wurde durch zahlreiche Preise und Auszeichnungen "belohnt" : Preis der deutschen Kunsthandwerker 1980, Kunsthandwerker Baden Württemberg 1980, 1982, 1984, 1986, 1987, Förderpreis des Kulturpreises Wertheim 1987. Ausstellungen in Moskau, Riga, Stuttgart, Karlsruhe und im Corning Museum of Glass/USA.
Die Berliner Abendschau berichtet über die Walter Bahr Ausstellung:
Glaskunst ist Mitte der 80er Jahre für die Medien so neu, so frisch, so
exotisch...
Und die Galerie Glaswerk besticht durch die "Avantgarde"
(sowohl der Inneneinrichtung der Galerie als auch durch die Auswahl
der Exponate).
Die kleine Reportage in der Berliner Abendschau
erhöht den Bekanntheitsgrad um ein Vielfaches.
In dieser frühen Zeit
der Galerie Glaswerk liegt unser Ausstellungsschwerpunkt auf vor dem
Glasbrenner hergestellten Exponaten.
Sehr schön in diesem Report zu
sehen sind die Podestlandschaften, auf denen die Gläser ausgestellt
sind.
Dores Zeitungsartikel
Lichtzerbrechliche Kunstwerke
Ein uraltes Handwerk hat auch heute noch Konjunktur: Glasblasen. Ungefähr 5000 vor Christus muss es passiert sein. Ein verträumter Töpfer ließ eine noch ungebrannte Keramik fallen, die im Ofen mit kalkhaltigem Sand und Natron bedeckt, heiß wurde. Es entstand das erste Glas, dessen Hauptbestandteile - Sand, Natron, Tonerde, Pottasche und Kalk - sich bis heute kaum geändert haben.
Aus diesem zerbrechlichen Werkstoff bläst, schmilzt und formt der Künstler Herbert Böhm-Dores wunderschöne Vasen in komplizierter Montagetechnik, die für einen Kunstglasbläser eine große Herausforderung darstellt. Montieren bedeutet verschieden farbige Glasteile aneinander zu schmelzen. Die farbige Glasröhre, Spitze genannt, wird vor einem Glasbrenner erhitzt. Sobald sie einen bestimmten Schmelzpunkt erreicht, setzt der Glasbläser das geschmolzene Ende der Spitze auf einen ebenfalls erhitzten Glaskörper. Die beiden Glasmassen verbinden sich. Je nach Design wird der Vorgang beliebig oft wiederholt.
Manchmal montiert Böhm-Dores über 50 verschiedene Stücke ineinander. Durch gezieltes Blasen, Verdrehen, Trennen und erneutes Verschmelzen verformt er die gewünschten Glasflächen zum bestimmten Motiv, und das dauert seine Zeit.
"Wenn ich gut gelaunt bin und viel zu tun habe, dann verbringe ich bis zu 60 Stunden in meiner Werkstatt" verrät er.
Der in Thüringen geborene Künstler verspürte schon als Kind die Veranlagung zum Modellieren und Zeichnen. Mit 14 besuchte er bereits die Glasfachschule in Lauscha.
"Dort brachten uns die Lehrer das richtige Gefühl für das Material bei, denn Glas ist nicht gleich Glas."
Seine Farbe und seine Stärke spielen gerade bei der Montagetechnik eine wichtige Rolle:
Die verschiedenen Gläser beginnen alle bei unterschiedlichen Temperaturen zähflüssig zu werden, und das ist es, was die Verarbeitung so schwierig macht.
"Während das blaue Montagestück in einer Vase stehenbleibt, sich also nicht verformt, zerläuft das Rote."
Durch nachträgliches Verschmelzen des Rohglases mit Metalloxiden und speziellen Granulaten leuchtet es bei Kobalddioxiden blau, Eisenoxid lässt das Sand-Natron-Gemisch grün werden. Das Färben ist aber nicht die Aufgabe des Glasbläsers; Der ist für die Verarbeitung zu Mustern und Motiven zuständig.
Böhm-Dores verwendet einige wenige intensive Farben. In die meist weiße Grundfläche hinein montiert er sparsam blaube und grüne Farbkleckse, hier und da leuchten Rot und Orange. Keine seiner Vasen wirkt bunt oder überladen; Durch eine Grundfläche aus Klarglas schafft er einen schwebenden Charakter, der Ruhe und viel Phantasie ausstrahlt.
"Ich drücke die Atmosphäre aus, die ich zum Arbeiten brauche", sagt Böhm Dores. Nachdem er für einige Zeit als kaufmännischer Betriebsleiter tätig war, weiß er heute was er nicht verkraften kann: Hektik und Stress.
"Wenn es mir mal zuviel wird in meiner Werkstatt,
dann gehe ich nach oben und trinke eine Tasse Kaffee, bevor ich mich wieder ans Glas setze."
Woher stammt das Material mit einzigartigem Durchblick, das den Künstler täglich umgibt ?
Ich kaufe es in röhrenform im Glaswerk.
Dort wird es in einem riesigen Hochofen geschmolzen. Dabei müssen die Arbeiter einiges aushalten können: Bis zu fünfzig Meter werden die Glasröhren in unerträglicher Hitze gezogen. Böhm-Dores ist schon in seiner Werkstatt heiß genug: Erst 600 bis 900 Grad Celsius reichen in der Flamme aus, um dem Glas "Beine zu machen"
Wer sich das Ergebnis solch stundenlanger Kleinarbeit, Herbert Böhm Dores Glasmontagen, anschauen möchte, der hat noch bis zum 20. Oktober in der Kantstraße 138 Ecke Schlüterstraße in Berlin 12 dazu Gelegenheit: Die Galerie ist Montag bis Freitag von 11 bis 18.00 Uhr und Samstag von 10.00 - 14.00 Uhr geöffnet.
Herbert Böhm Dores Pressemitteilung
Pressebericht der Galerie Glaswerk
Mit dem einzigartigen Werkstoff Glas arbeitet der Künstler Herbert Böhm-Dores. Seine Vasen strahlen Ruhe aus, sind organisch in Struktur und Form. Die vor der Lampe geblasenen Objekte entstehen in Montage-technik, welche die größte Herausforderung für den Kunst-Glasbläser darstellt. Montieren bedeutet in der Fachsprache verschiedene farbige Glasteile aneinanderschmelzen. Die farbige Glasröhre, Spitze genannt, wird vor der Lampe, d.h. vor dem Glasbrenner erhitzt. Sobald die Spitze einen bestimmten Schmelzpunkt erreicht hat, setzt der Glasbläser das geschmolzene Ende der Spitze auf den ebenfalls erhitzten Glaskörper. Die beiden Glasmassen verbinden sich, werden aneinandergeschmolzen.
Je nach Design wird der Vorgang mehrmals mit verschiedenen Gläsern wiederholt. Manche dieser Kunstwerke bestehen bis aus über fünfzig aneinandermontierten Stücken. Durch gezieltes Verdrehen, Blasen, Trennen, erneutes Verschmelzen formt der Glasbläser die eingeschmolzenen Farbflächen zum gewünschten Motiv.
Die Herstellung eines Glasgefäßes in dieser Technik dauert - je nachdem aus wie vielen Teilen das gefertigte Objekt besteht auch Tage.
Herbert Böhm-Dores arbeitet mit einigen wenigen, klaren Farben. In die meist weiße Grundfläche seiner Vasen montiert er sparsam blaue und rote Farbkleckse, die wie Zellen wirken. Schwarze Linien durchziehen den weißen Vasenkörper. Während des Arbeitsvorganges muss der bearbeitete Glaskörper ständig erhitzt bleiben, denn die weißen, blauen, roten und schwarzen Gläser haben verschiedene Schmelzpunkte, die bei vorzeitigem Erkalten Spannungen erzeugen und das Gefäß zum Zerspringen bringen würden.
Nicht nur Phantasie und ein Gespür für Formen und Farben braucht der Glaskünstler, sondern auch perfektes handwerkliches Können, das er sich nur im jahrelangen Umgang mit Glas erwerben kann.
Seine Ausbildung zum Glasbläser begann der damals 14 Jährige 1958 an der Glasfachschule in Lauscha. Aber schon nach drei Jahren orientierte sich Herbert Böhm-Dores beruflich um. Nach einer Umschulung arbeitet er bis 1973 als kaufmännischer Betriebsleiter. Doch der Wunsch seine, künstlerische Kreativität zum Beruf zu machen und zum Glasblasen zurückzukehren, bewog ihn in Jahr 1974 ein eigenes Glasstudio zu eröffnen. Inzwischen hat Herbert Böhm-Dores mit seinen Objekten internationalen Erfolg errungen, Ausstellungen in Nürnberg, München und Japan geben davon Zeugnis.
In den Glasmuseen Ebelthoft, Dänemark, in Wertheim und im Kitaza-Museum of Art, Japan sind seine Arbeiten ständig zu sehen.
Gesichter in Berlin, Galerie Glaswerk exclusiv im RIAS TV:
Inzwischen war auch der RIAS TV auf die neue Galerie aufmerksam
geworden.
Im damaligen Vorabendprogramm wurden interessante
Berliner Bürger porträtiert und unter dem Titel "Gesichter in Belin" dem
Zuschauer näher gebracht.
Nebenbei bemerkt: das damalige
Lieblingshemd des Galeristen ist noch heute in seinem Besitz, nur passt es ihm nicht mehr.
Es war
eine interessante Erfahrung, man drehte das Interview in den RIAS TV Studios,
vorher wurde man in der Maske geschminkt geschminkt und schon nach ca. 3
Probeläufen wurde das Interview aufgezeichnet...
Kunstmarkt in Berlin 1989
Die Auftritte auf dem Kunstmarkt, Straße 17. Juni, werden immer professioneller.
Das Sortiment wird ständig erweitert.
Wir haben hier die Möglichkeit einem breiteren Publikum unsere Glaskünste zu präsentieren.
Unsere Ohrringe und die ersten eigenen Halsketten aus Glas sind zu dieser Zeit bereits nicht mehr vom Kunstmarkt wegzudenken.
Johann Gottlieb Kunckel Memorial
Mit der "Johann Gottlieb Kunckel Memorial" - Ausstellung erinnern wir an
die "Erfindung" des Goldrubinglases (1689 auf der Berliner Pfaueninsel).
12 deutsche Glasgestalter zeigen Arbeiten, die allesamt aus rotem Glas
hergestellt wurden.
Mit Stanislaw Borowski und Jörg F. Zimmermann nehmen die ersten "schon richtig berühmten" Glaskünstler am Ausstellungsprogramm der Galerie Glaswerk teil.
Gerhard Schechinger, einer der "Altmeister" des Glasschliffs ist mit Exponaten aus massivem, echten Goldrubinglas vertreten...
Zeitungsbericht der Berliner Morgenpost
Glas lebt im Licht - 1989
Goldrubinglas wurde in Berlin erfunden.
Eine Ausstellung von zwölf Künstlern zeigt Arbeiten dieser Tradition.
Wer weiß schon, dass vor 300 Jahren auf der heute sogenannten Pfaueninsel, damals "Kaninenwerder" ein gewisser Johann Kunckel eine Technik erfand, die dem Gebrauchswerkstoff Glas eine Magie verlieh, die es bis heute nicht eingebüßt hat: das sogenannte "Goldrubinglas".
Was die Berliner Heimatmuseen, sonst um den Lokalpatriotismus hochverdient, einfach übersehen haben, die junge "Galerie Glaswerk" in der Kantstraße hat sich zur riskanten und lohnenden, wie man schnell sieht, Aufgabe gemacht, die verschüttete, weltberühmte, aber längst anonyme Tradition und Technik vorzustellen.
Techniken, Glas rot zu färben, waren seit dem 15.Jahrhundert bekannt. Man benutzte ein Kupferoxid, obgleich das Goldglas schon im Mittelalter zur Herstellung künstlicher Rubine Verwendung fand. Doch den vielgerühmten Streueffekt der klasssischen Goldrubingläser verdankt man den Ende des 17.Jahrhunderts entwickelten Techniken des Johann Kunckel. Vom Großen Kurfürsten, in dessen Diensten er in jenen Jahren stand, wurde von Kunckel die Pfaueninsel als Labor und Produktionsstätte übereignet. Schon wennig später freilich, unter Friedrich III., Sohn und Nachfolger des Kurfürsten, fiel Kunckel in Ungnade, wurde aber sogleich vom schwedischen König berufen und zum Bergrat ernannt, ja dort geadelt. Kunckel kehrte schließlich nach Deutschland zurück, tauschte die Pfaueninsel gegen ein Rittergut bei Niederbarnim, wo er 1703 starb. An sein Wirken auf der Pfaueninsel erinnert heute ein Findling mit Inschrift, nicht fern von seiner ehemaligen Experimentierhütte, deren Fundamente erst vor ein paar Jahren durch Grabungen wiederentdeckt wurden.
Zwölf international bekannte Glaskünstler aus dem Bundesgebiet hat die "Galerie Glaswerk" zusammengebracht ( das alleine ist ein kleines Kunststück ), die mit der erstaunlichen Vielfalt ihrer Exponate bezeugen, dass die Möglichkeiten des Rubinglases noch lange nicht ausgeschöpft sind. Die Wenigsten arbeiten mit Gold . Es gibt heute ungemein verfeinerte chemische Prozesse, die dem Effekt des Goldrubinglases sehr nahe kommen.
Glas hat ganz eigene Faszination, anders als Porzellan. "Poesie in Glas" nannte Baudelaire die Produkte von Gallé . Porzellan kann verspielt, fein, wuchtig oder elegant sein - wie Glas auch.
Doch Glas spielt mit dem Licht, vor allem, wenn die Ornamente nicht aufgetragen, sondern eingearbeitet sind. Textur, Farbe, Opazität sind bei jedem Eindruck ein Experiment, das Resultat unvorraussagbar. Wer je eine Vase, ein Weinglas oder ein Lampenschirm aus opakem Glas vor dem fahlen Abendlicht stehen sah, wie es die letzten matten Strahlen irisiert und zum Leuchten bringt, das Glas wie von innen erstrahlen lässt, der wird dem Zauber nie mehr entkommen. Es scheint als sei das Licht dann selbst der Künstler, als würde es die Form gestalten, entstehen lassen. Porzellan ist bloße Form, Glas lebt im Licht.
Wer diese Kelche, Schalen und Champagnergläser in der Hand hielt, der will nie wieder auf Billigangebote zurückgreifen. Essen und Trinken sind eben syn-ästhische Erfahrungen - keiner unserer Sinne genießt für sich allein. Dass Berlin etwas zur Sinnenkultur beizutragen vermag, ist eine kleine Sensation - greifbar belegt in dieser Ausstellung .
Galerie Glaswerk , Kantstraße 138 Berlin.
Axel Baumann
RIAS TV Bericht über das Kunckel Memorial
Der direkte Belinbezug des Memorials war Anlass für eine umfangreiche
Reportage des RIAS-TV über Johann Kunckel, sein "Studio" auf der
Pfaueninsel, die Entwicklung des Golrubinglases und natürlich auch
über die Ausstellung in der Galerie Glaswerk.
Sehr schön
herausgearbeitet und mit alten Stichen und Dokumenten belegt wurde
dabei das Leben und Wirken von Kunckel.
Die Geschichte der einheitlichen Färbung und die Herstellung von rotem Glas wird erläutert.
Rainer Schrade bringt 12 Glasgestalter in seiner Berliner Glasgalerie zusammen und zeigt mit der Gedenk Ausstellung eine große Auswahl von Arbeiten die aus rotem Glas gefertigt sind.
Neben Objekten von Künstlern wie Rolf Schrade , Walter Bahr und Stanislaw Borowski wird in erster Linie funktionales Gebrauchsglas in Rubinrot gezeigt. Auch werden die Zuschauer über die im vergleich zu den Objekten, kostengünstige und hauseigene Glasschmuck Herstellung informiert.
Nach der Ausstrahlung entdecken viele Interessenten die Galerie in Berlin und überzeugen sich selber von der einzigartigen Schönheit des Rubinglases.
Der Galerist trägt übrigens
wieder sein Lieblingshemd...
Birgit Sänger - Vordergründig im Hintergrund
...dabei kann nicht oft genug unterstrichen werden, dass ohne Biggi das
alles doch irgendwie den Bach runtergegangen wäre.
Auch wenn es
vordergründig so aussieht, dass nur Rainer Schrade im Rampenlicht
steht, doch Tatsache ist, dass ohne ihre Rückendeckung, ihr Verständnis
für die Situation, ihre Zeit für Paul E. das alles nicht so möglich gewesen
wäre, wie es möglich war, weil SIE es möglich machte.
Die klassische
Rollenverteilung hat zugeschlagen, daran führte kein Weg vorbei.
Vielen
Dank für diese Zeit, die für uns beide, aber speziell für sie, nicht einfach
war...
Weihnachtsmarkt an der Gedächniskirche
Inzwischen ist der Verkaufsstand der Galerie Glaswerk auf dem
Breitscheidplatz auch mit Podestlandschaften in unterschiedlichen
Höhen ausgestattet.
Für die Dekoration erhalten wir in diesem Jahr eine
Auszeichnung.
Es wird uns der 3. Preis für die Gestaltung des Standes
zuerkannt.
Die Rückwand unserer Marktbude verkleiden wir mit gespannter Wolle und lenken die Aufmerksamkeit der Betrachter mit kleinen Highlights, wie z.B. einem Weihnachtsmann mit Sonnenbrille in der Ecke oder von der Decke herab schwebende Glaskugeln und Windlichter. Unsere Beleuchtung lässt das Glas und den ganzen Verkaufsbereich in einem hellen Glanz erscheinen.
In diesem Jahr bekommen wir wieder viel positives Feedback für den selbstgefertigten Glasschmuck.
Wie unschwer auf den Bildern zu erkennen ist bekommt diese kurzerhand eine sehr zentrale Position: - ganz Vorne.
Eine weitere, bis dato unbekannte Marktneuheit sind die Essig und Oel Flaschen von Erich Abel. Leider werden auch diese wenige Jahre später gnadenlos in Tschechien plagiiert. Auch der Geschmacksmusterschutz nützt vor Gericht nicht viel. Aber das gehört in eine andere Vita.
Forum Steglitz
Im Einkaufscenter Forum Steglitz bieten wir weihnachtlichen Glasschmuck z.B. als Glaskugel, Paperweight oder Kerzenständer an. Durch unser vielseitiges Angebot stößt können wir weitere Werbung für die Galerie in der Kantstraße machen. Neu im Sortiment haben wir zu dieser Zeit die ersten gefusten("fusing") Schalen. Auch unsere angebotenen Glasbonbons, auf den ersten Blick täuschend echt, waren 1989 ein beliebtes und kostengünstiges Weihnachtsgeschenk.
Reutlinger Weihnachtsmarkt - Region Neckar Alb Zeitung
Wir nehmen auch am Reutlinger Weihnachtsmarkt teil und werden in der Neckar Alb Zeitung erwähnt.
Ein "Gastspiel" auf dem Reutlinger Weihnachtsmarkt mit "live"
Vorführung ist Anlass für die Neckar Alb Zeitung einen kleinen
Bericht zu verfassen.
Zu den Ständen, die oft viele Schaulustige versammelten- hier ist es eine ganze Kindergartenschar-, zählte jener eines Berliner Glaswerkes. Der kunsthandwerkliche Betrieb zeigte in Reutlingen auch das Blasen der farbenfrohen Christbaumkugeln samt Haken.